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Über Kamerun


Im Westen Zentralafrikas gelegen und manchmal als “Miniaturafrika” beschrieben, ist Kamerun reich an geografischer und kultureller Vielfalt. Strände, Wüsten, Berge, Regenwald und Savannen gehören zum natürlichen Reichtum des Landes. Es gibt zwei offizielle Amtssprachen – Französisch und Englisch. Kameruns weitgehend stabile Verhältnisse ermöglichten den Ausbau von Landwirtschaft, Straßen und Eisenbahn sowie der Erdölindustrie. Trotz langsamer Fortschritte hin zu demokratischen Reformen bleibt die politische Macht fest in der Hand des autoritären Präsidenten Paul Biya.

Geschichte


Bantusprecher waren die ersten Siedler in Kamerun. Ihnen folgten im 18. und 19. Jahrhundert die muslimischen Fulani. Das Land entging der Kolonialherrschaft bis 1884, als Verträge mit Stammesführern das Gebiet unter deutsche Vorherrschaft stellten. Nach dem Ersten Weltkrieg übergab der Völkerbund ein Mandat über 80% des Territoriums an Frankreich und eines über die an Nigeria grenzenden 20% an die Briten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Land im Jahr 1946 in UN-Treuhänderschaft über und erhielt das Recht auf Selbstverwaltung. Kamerun wurde am 1. Januar 1960 eine unabhängige Republik.

Geografie


Kamerun liegt in der sogenannten „Achselhöhle“ Afrikas am Golf von Guinea und grenzt an Nigeria, Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea. Das Klima variiert von tropisch entlang der Küste bis semiarid und heiß im Norden. Die vielfältige Landschaft reicht von Küstenebenen im Südwesten über ein zergliedertes Hochplateau in der Mitte bis hin zu Bergen im Westen und Ebenen im Norden.
Kameruns natürliche Rohstoffe umfassen Erdöl, Bauxit, Eisenerz, Holz und Wasserkraft. Wie die meisten afrikanischen Länder hat Kamerun Schwierigkeiten, Umweltproblemen wie durch Wasser übertragbare Krankheiten, Abholzung, Überweidung, Wüstenbildung, Wilderei und Überfischung zu begegnen.

Kultur


Die Kultur Kameruns ist anglo-französischen Charakters mit Einflüssen verschiedener afrikanischer Volksgruppen und Sprachen (insgesamt etwa 260). Die kamerunische Musik gehört zu den beliebtesten Afrikas, besonders die häufig in Clubs und Diskotheken gespielte Tanzmusikrichtung „Makossa“. Die Kameruner Küche gehört zu den besten Zentralafrikas. Das Essen der Straßenverkäufer – würzige Fleischspieße, gegrillter Fisch und gegrilltes Schweine- oder Hühnerfleisch – ist üblicherweise ausgezeichnet. Kunst, Literatur, Masken und Fußball machen einen großen Teil der kamerunischen Kultur aus.


Bevölkerung

Kameruns Bevölkerung ist beinahe gleichmäßig in Stadt- und Landbewohner unterteilt und verfügt über ein hohes Maß an religiöser Freiheit und Vielfalt. Im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern genießt Kamerun eine relativ hohe politische und soziale Stabilität. Trotzdem lebt eine große Anzahl von Kamerunern als Kleinbauern in Armut. Die meisten Kinder haben Zugang zu kostenfreien staatlichen Schulen oder zu subventionierten, privaten und kirchlichen Einrichtungen. Die Anwesenheitsquote in Kameruns Schulen ist eine der höchsten Afrikas und die Alphabetisierungsquote liegt bei 67,9%.

Die Arbeitslosigkeit lag 2001 bei rund 30% und mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebte 2009 unterhalb der internationalen Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag. Die Vereinten Nationen schätzten die Bevölkerung 2009 auf 19,5 Millionen. Die Bevölkerung ist jung: Etwa 40,9% sind jünger als 15 Jahre und 96,7% jünger als 65. Die Geburtenrate liegt bei geschätzten 34,1 Geburten pro 1000 Einwohner und die Sterberate bei 12,2. Die Lebenserwartung beträgt 53,69 Jahre (52,89 Jahre für Männer und 54,52 für Frauen).